Antonio Diaz

Beisitzer

Vorsitzender BIFF e.V.

„Der schwächste Esel bestimmt das Marschtempo der Karawane“

Was hat dieses spanische Sprichwort mit Elternarbeit oder gar mit migrationssensibler Väterarbeit zu tun?  Im Prinzip wird die Bedeutung dieser Aussage für die Arbeit erst im Laufe der Lebens- und Berufsjahre immer deutlicher.

Meine Eltern, beide aktiv in Kirchen, Politik und Nachbarschaft, lebten mir und meinen Geschwistern   vor, was es heißt, sich zu engagieren und sich einzubringen.

Als junger Mann lud mich die Frauengruppe, in der sich meine Mutter engagierte, ein, für sie Deutschkurse und/ oder Schulinformationsabende durchzuführen.   Unisono erzählten diese Frauen dann, dass die Arbeit, die andere und ich für sie (die Frauengruppe) leisten noch viel zu wenig sei und unbedingt weiter fortgeführt werden solle und dass wir in unserer Arbeit auch die jungen Männer und Väter nicht vergessen sollten.

Nach vielen Jahren der klassischen Elternarbeit (d.h. überwiegend mit Frauen und Elternpaaren) wurde immer öfter die Frage gestellt, was wir (in der Elternarbeit Aktiven) denn für junge Männer und junge Väter tun würden. Parallel dazu begegneten mir in meiner Arbeit immer wieder die klassischen Vorurtele gegenüber Männern und Vätern.

Meine 30-jährige Arbeit in der Erwachsenbildung, Eltern- und Väterarbeit zeigte und bestätige mir, dass in einer Familie, in der Probleme benannt und gelöst werden sollen, alle Mitglieder gestärkt werden und Störungen sofort eingestellt werden müssen. D.h. dass die schwächsten Mitglieder einer Familie, wer immer das auch ist, gestärkt und mitgenommen werden müssen.

Ein zweites Leitmotiv, welches ich bewusst zum ersten Mal von meiner Großmutter Maria gehört

habe, hat mein gesamtes privates und berufliches Handeln geprägt, es besagte „liebe den Sünder, hasse die Sünde“.

Das bedeutet – und dies wird mir, je älter ich werde, bewusster-   der mir gegenüber Stehende ist zunächst ein Mensch, dann ein Mann und danach ein Vater und Teil einer Familie, die in einen bestimmten Kontext lebt.

Diese Aussage trifft auch auf mich zu, meine Frau und ich haben Kinder großgezogen und sind

mittlerweile Großeltern, aber mir klar geworden, trotz des privaten und beruflichen

Glücks, wie schnell sich alles ändern kann durch einen Schicksalsschlag oder in Form einer Erkrankung.  Plötzlich ist man(n) nicht mehr der, der er war, sondern das schwächste Glied der Karawane (Familie), dem geholfen werden muss, damit er das Marschtempo einhalten kann.

Ich engagiere mich in der LAG Väter und im Biff e.V.  um die Fragen dieser Frauen damals in Dortmund zu beantworten, die Frage was tut ihr für Männer und Väter?

Wenn Sie Interesse, Anregungen oder Fragen haben oder einfach neugierig sind, kontaktieren Sie meine Kollegen oder mich.