5 Väter Fragen an Michael Niegel

MIchael Niegel ist Augenarzt und Mitglied im Vorstand des Väteraufbruchs für Kinder in Köln.

  1. Ergänzen Sie bitte den Satz ‚Vater werden ist …‘

die schönste Herausforderung des Lebens, ein großes Abenteuer, mit Verantwortung verbunden und ein weiterer Schritt zum Erwachsen werden.

  1. Welche Eigenschaften fallen ihnen beim Wort ‚Vater‘ ein?

Ein Vater sollte liebevoll sein. Sein Kind wird ihn stark finden und ihn als Beschützer und Vorbild sehen. Er sollte die Welt erklären können und das Kind ermutigen Dinge selbst herauszufinden oder zu bewältigen. Ein Vater sollte Windeln wechseln können und alles, was man bei einem Kind so machen muss.

  1. Was sollte Mann beim Vater werden unbedingt beachten?

Alles wird anders sein. Dass man sich so sicher wie möglich ist, es gemeinsam mit der Frau seines Lebens zu werden. Mann wird mit ihr für immer verbunden sein. Man sollte sich vorher anschauen, wie im Umfeld der Frau etwaige Trennungen mit Kind gelaufen sind.

  1. Was würde Ihrer Meinung nach Vätern in Zukunft das Vater sein erleichtern?

Die gemeinsame elterliche Sorge ab Feststellung der Vaterschaft per Gesetz. Intensiv bessere Ausstattung der öffentlichen Jugendhilfe und der Familiengerichtsbarkeit. Sinnvolle Mindestqualifikationen von Familienrichtern. Abkehr vom Leitbild des „Residenzmodells“. Tatsächlich unabhängige Verfahrensbeistände und Sachverständige.  Einhaltung der Mindestanforderungen an Sachverständigengutachten. Keine gesetzliche Obergrenze beim Elterngeld. Lokale Vätergruppen wie z.B. in Köln. Gesetzliche Verpflichtung zur „Vaterschutz“-Freistellung rund um die Geburt. „Prominente“ / positive Vorbilder.  Mehr Objektivität und weniger Ideologie im gesellschaftlichen Diskurs. Eine starke Lobby.

  1. An welches Erlebnis mit Ihrem Vater erinnern Sie sich am liebsten?

Das kann ich so nicht beantworten, es kommen zu viele in Frage. Ich konnte meinen Vater alles fragen, er war eine wandelnde Bibliothek und wusste (fast) alles. Er hat trotz viel Arbeit gerne mit mir und meinen Brüdern gespielt. Er hat immer alle Leute angesprochen. Er hat mir Familiensinn vererbt und gezeigt, dass man sich auch gegen den Staat erfolgreich wehren kann.