Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu, und so wie es begonnen hat, wird es wohl auch enden. Mit weitreichenden Kontaktbeschränkungen, die Familien auf sich selbst verweisen und Angebote für diese, Väter und ihre Kinder wieder auf virtuelle Räume beschränken.
In den vergangenen fast zwei Jahren mit Corona haben wir ja bereits Erfahrungen mit digitalen Möglichkeiten machen können und die LAG-Väterarbeit hat diese, zuletzt auch bei der Fachtagung im vergangenen November genauer unter die Lupe genommen.
Die Pandemie hat, neben dem Schrecken und den gesundheitlichen Belastungen vieler Menschen, auch zahlreiche Schwachstellen unserer Gesellschaft aufgezeigt. Eine zentrale ist die ungleiche Verteilung von Care-Aufgaben zwischen den Geschlechtern.
Auf der anderen Seite haben Väter, die zu Beginn der Pandemie häufig unfreiwillig und von einem auf den anderen Tag Verantwortung für die Arbeit in der Familie übernehmen mussten, erfahren können, welche Bedeutung diese und vor allem die Zeit mit den Kindern für die Beziehung zu ihnen hat.
Katja Gelinsky hat dies in dem Beitrag ‚Corona und das neue Vatergefühl‘ in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sehr treffend beschrieben.
Lockdown als Chance? – Videodokumentation der Fachtagung am 16. November 2021
„Damit die Corona-Krise nicht zur familiären Krise wird, hilft nur eines: reden, reden, reden.“ Das hat David Hanisch, Agenturchef, Vater von zwei Kindern und Teilnehmer der Paneldiskussion als Resümee geäußert.
Bei der Fachtagung am 16. November ist viel geredet worden. Damit die Teilnehmenden, aber vor allem diejenigen, die nicht dabei sein konnten, noch einmal in Ruhe nachhören können, was die zahlreichen Väter in dem Film ‚Corona#Changes#Families‘ die beiden eingeladenen Expert*innen, Jan Braukmann von der Prognos AG und Anna Buschmeyer vom Deutschen Jugend Institut, geäußert haben, veröffentlichen wir die verschiedenen Beiträge auf unserem Youtube Kanal.
Die Links zu den einzelnen Beiträgen finden Sie hier.
Ausblick auf 2022
Die Ergebnisse der Dialogrunden und der Workshops der Fachtagung werden wir zu verschiedenen Anlässen im kommenden Jahr aufgreifen. Bei dem ersten Werkstattgespräch am 3. Februar wird es um konkrete Weichenstellungen für Väter in 2022 gehen. Nachdem die neue Familienministerin angekündigt hat, eine Vaterschaftsfreistellung in den ersten zwei Wochen nach der Geburt einzuführen und auch Elternzeit und Elterngeld weiter zu entwickeln, lohnt es sich näher hinzu schauen. Am 15. Mai finden in NRW ja Landtagswahlen statt und auch auf Landesebene gibt es viele Weichen für mehr väterliches Engagement zu stellen.
Daneben plant die LAG Väterarbeit im Frühjahr ‚migrationssensible Väterarbeit‘ in den Blick zu neben und im Sommer ‚Väter und Kinder als Opfer von Gewalt‘ zu thematisieren. Dazu wird es ebenfalls Werkstattgespräche, Interviews mit Expert*innen und Fachbeiträge geben.
Diese und alle Terminhinweise finden Sie auf der Webseite www.lag-vaeterarbeit.nrw
Termine
3. Februar 2022 Online Werkstattgespräch ‚Weichenstellungen für Väter in 2022‘
Zum vorläufigen Ende des alten Jahres, um bei Oscar Wilde zu bleiben, möchte ich Ihnen eine schöne Weihnachtszeit, einen guten Start ins neue Jahr und vor allem Gesundheit und Zuversicht wünschen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen im kommenden Jahr.
Hans-Georg Nelles